Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Bürgerinformationssystem

Vorlage - 2020/000/0128  

Betreff: Einrichtung einer "Gedenkstätte Jägerslust"; hier: Unterstützung der Bürgerinitiative
Status:öffentlich  
Beratungsfolge:
Amtsausschuss Achterwehr
21.12.2020 
Sitzung des Amtsausschusses des Amtes Achterwehr vertagt   
18.03.2021 
Sitzung des Amtsausschusses des Amtes Achterwehr vertagt   

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Beschlussvorschlag:

Der Amtsausschuss beschließt: Das aus der Anlage ersichtliche amtseigene Teilgrundstück mit den darauf befindlichen Liegenschaften im Ortsteil Jägerslust soll der Bürgerinitiative „Gedenkstätte Jägerslust“ nach Erlangung der Rechtsfähigkeit der BI unentgeltlich zum Zweck der Errichtung und des dauerhaften Betriebs einer Gedenkstätte übereignet werden. Der Amtsdirektor wird beauftragt, gemeinsam mit Vertretern der Bürgerinitiative die Voraussetzungen für die Übereignung zu schaffen und diese anschließend durchzuführen. Eine zweckwidrige Nutzung der Fläche ist vertraglich dauerhaft auszuschließen und grundbuchrechtlich zu sichern.

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachverhalt:

In der Sitzung des Finanz- und Bauausschusses vom 13.10.2020 (dort TOP N14) ergab sich laut Protokoll die einhellige Meinung, dass bis zur Inbetriebnahme des Neubaus keine Entscheidung über die Zukunft der Altgebäude getroffen werden soll.

 

Im Nachgang zu dieser Sitzung hat sich am 31.10.2020 um die Felder Bürger Boris Bartusch, Walter Homann und Rolf Pranz eine Bürgerinitiative „Gedenkstätte Jägerslust“ gebildet. Am 27.11.2020 haben die Kieler Nachrichten unter der Überschrift „Bürgerinitiative plant Gedenkstätte“ (siehe Anlage) berichtet, dass ein Zusammenschluss von 20 Personen aus neun Familien in Jägerslust beabsichtigt, am Ort des ehemaligen Arbeitslagers eine Gedenkstätte zu errichten und zu unterhalten. Dort soll an die Schreckenstaten der Nazi-Zeit ebenso erinnert werden, wie an die weitere Nutzung der noch vorhandenen Gebäude als Kreisflüchtlingslager, Durchgangsunterkunft für Heimkehrer und später Aussiedler.

 

Die vier Baracken, die heute noch stehen, haben eine lange Geschichte. Nach dem 2. Weltkrieg von 1945 bis 2020, also rund 75 Jahre, dienten sie vielen Menschen, mit denen es das Schicksal nicht gut gemeint hatte, als Startpunkt in ein neues –hoffentlich sorgenfreieres- Leben. Als Unterkunft des Amtes für Obdachlose und Flüchtlinge betrieben, genügten die Baracken zuletzt baulich nicht mehr den Anforderungen an einen ordnungsgemäßen Betrieb. Der Neubau einer Unterkunft wird daher als neuer Startpunkt für viele Mitmenschen in unmittelbarer Nähe entstehen.

 

Der Amtsausschuss begrüßt die Idee der Bürgerinitiative, auf dem Gelände des ehemaligen Lagers –auf dem neben den Baracken auch noch einige zu Wohnhäusern umgebaute Verwaltungsgebäude privat genutzt werden- eine Erinnerungsstätte an die wechselvolle Geschichte diese Ortes zu errichten und zu unterhalten. Der Ausschuss freut sich über das große Interesse der Einwohnerinnen und Einwohner des Ortsteils Jägerslust und die Bereitschaft zu intensiven ehrenamtlichen Engagement in dieser Sache.

Gerne stellt das Amt Achterwehr der Bürgerinitiative hierfür die aus der Anlage ersichtliche Teilfläche des amtseigenen Grundstücks inklusive der aufstehendne Baracken zum Zwecke der Errichtung einer Gedenkstätte unentgeltlich zur Verfügung. Der Amtsdirektor wird beauftragt, die Bürgerinitiative (soweit notwendig) hinsichtlich der Erlangung der Rechtsfähigkeit zu beraten, damit das Amt das Eigentum an dem relevanten Teilgrundstück mit den aufstehenden Gebäuden zur dauerhaften Nutzung als Gedenkstätte auf die Bürgerinitiative übertragen kann.   

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Finanzielle Auswirkungen:

Kosten für Vermessung, Teilung und Übertragung des Teilgrundstücks

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Anlage/n:

Zeitungsbericht der KN vom 27.11.2020

Skizze zur vorgeschlagenen Teilung des Grundstücks

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 201127 BI Gedenkstätte KN (136 KB)    
Anlage 2 2 JL Teilung (1368 KB)